Wenn nicht gleich die Worte „geschlagen, entmutigt, depressiv“ fallen sollen, dann, aber auch nur dann, beschreibt die Überschrift die Lage der zweiten Herrenmannschaft des TTV Burgstädt nach der Hinrunde in der Landesliga.
Von Beginn an, und dies können nur eingefleischte Optimisten leugnen, gehörten die Burgstädter zur Reihe der Abstiegskandidaten. Ein denkbar knapper Aufstieg aus der 1. Bezirksliga und der Abgang zweier Stammspieler (Rico Schmidt-Engelmann, Manuel Schwarz) bei nur einer Neuverpflichtung (Falk Konopisky) verhießen bereits einen ruppigen Saisonverlauf.
Dabei begannen die ersten Spiele recht zuversichtlich. Nach einer anfänglichen Niederlage in der Lebkuchenstadt Pulsnitz (10:5), welche sich noch durch mangelnde Trainingsbeteiligung erklären ließ – punktete das TTV-Sextett in knapp 200km Entfernung nahe der polnischen Grenze (8:8 in Krauschwitz). Hierzu muss allerdings erwähnt werden, dass die Gastgeber ohne ihre etatmäßige Nummer eins antraten. Trotz des spannenden Spielverlaufes und der herzlichen Atmosphäre nach dem Spiel zu wenig, falls man die Chance nutzen will, sich in der Liga zu halten. Nach den zwei eingeplanten Niederlagen gegen das Top-Team aus Lückersdorf-Gelenau (2:13) und Großnaundorf (4:11) fuhr Burgstädts Zweite Mitte November nach Dresden. Dort wartete der zum damaligen Zeitpunkt Tabellenletzte.
Dresden-Mitte 3 hatte, bis auf eine Ausnahme, alle Spiele deutlich verloren. Des weiteren traten die Gastgeber nur zu fünft an (der an Eins gesetzte Spieler schenkte seine Einzel kampflos ab) – schon einmal zwei sichere Punkte für Burgstädt. Spätestens hier rechnete man nun durchaus mit einem Sieg, im schlimmsten Fall mit einem Unentschieden. Doch nicht einmal das sollte am Ende herausspringen. Neben einem Doppel und den Einzelerfolgen von Konopisky und Jope kam nichts mehr auf die Zähltafel (5:10). Burgstädt war nun das neue Dresden. Was sich in einer Touristenbroschüre mehr als positiv lesen würde, verhielt sich in der Landesliga ganz anders. Burgstädt war nun das Schlusslicht der Liga und das Spiel gegen Dresden-Mitte 3 markierte einen Wendepunkt, nicht nur bei den Ergebnissen, sondern auch bei Motivation und Einstellung. Dieses Spiel war wie ein Hoffnungsschimmer, doch die Deutlichkeit und die Art und Weise der Niederlage führten zu Niedergeschlagenheit und Entmutigung. In den folgenden vier Partien erzielten die Burgstädter nur drei Punkte aus Doppeln und Einzeln (+ 3 kampflose gegen Döbeln). 1:14 gegen Motor-Mickten, 1:14 gegen Elbe-Dresden, 4:11 gegen Döbeln und schließlich 0:15 gegen Dresden-Mitte 2.
Fazit:
Burgstädt 2 steht auf dem letzten Tabellenplatz und hat 3 Punkte Rückstand auf den Vorletzten und 4 Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Im Augenblick allerdings scheint beides unerreichbar zu sein. Trotz einer, für den Tabellenstand ansprechenden Doppelbilanz von 10:18 sind die Burgstädter in ihren jeweiligen Paarkreuzen überfordert. Dass das obere Paarkreuz (7:25) im Vergleich zu Mitte (5:31) und unten (4:32), noch am besten abschneidet spricht dabei Bände. Der Abstand in den Einzelbilanzen zu den nachfolgenden Mannschaften Dresden-Mitte 3 (36 Siege) und Pulsnitz (44) ist zu deutlich als dass eine Aufholjagd in der Rückrunde realistisch erscheint.
Dennoch wäre es durchaus möglich, durch eine Trainingssteigerung und etwas mehr Abgeklärtheit in entscheidenden Spielsituationen ein Abdriften wie gegen Ende des Jahres zu verhindern. ( F. K., Dez. 2016)