Meist sonnig – 2 Regenschauer
Am wärmsten Oktoberwochenende seit der Wetteraufzeichnung erwarteten uns zwei schwere Auswärtsspiele in Leipzig.
Am Nachmittag stand zu allererst Rotation Leipzig Süd auf dem Programm. Normalerweise treffen wir uns immer eine Stunde vor Spielbeginn an der Wettkampfstätte, was aber irgendwie nie funktioniert, wenn wir gegen „Rotation“ spielen. Ich hatte mir schon eine spätere Straßenbahn herausgesucht, musste aber dann dennoch 10 Minuten auf meine Mitstreiter warten. Zum Glück mussten wir uns nicht großartig aufwärmen, da nicht nur die Außentemperaturen, um die 20 Grad, die Halle aufheizten, sondern ebenfalls noch die eingeschaltete Heizung. Ob es an diesen schwülwarmen Temperaturen lag oder an einem anderen nicht zu definierbaren Umstand verfielen wir in eine Art „Leguan Trägheit“; wenige und langsame Bewegungen, verhaltenes Auftreten verbunden mit einem hohen Ruhebedürfnis.
Dementsprechend verhalten fiel die Gegenwehr gegen eine der besten Mannschaften der Liga dann auch aus. 0:3 nach den Doppeln; selbst die Erfolgsserie unseres 3er Doppels riss nach 12 Spielen ohne Niederlage. In den Einzeln agierten, bis auf Philipp und Lars, alle unter ihren Möglichkeiten. Deshalb erspielten wir uns auch nur noch 2 kleine Punkte; Lars trotz zahlreicher Fehlaufschläge gegen einen verunsicherten Stephan Flemming und Philipp mit einer konzentrierten Leistung und aggressivem Angriffsspiel gegen den Spitzenspieler der Gastgeber Tomas Cerveny. Alles in allem eine erwartete Niederlage gegen eine durchweg stark aufgestellte Mannschaft, auch wenn die Art und Weise, wie wir dort agierten so nicht mehr vorkommen sollte.
Aus diesem Grund versuchten wir uns nun alle noch einmal zu motivieren und als Mannschaft uns besser zu unterstützen, da das nächste Spiel ja gleich im Anschluss folgte. „Gleich im Anschluss“ ist wohl etwas übertrieben, da wir durch den deutlichen Spielausgang nun gute 2 Stunden bis zum nächsten Spielbeginn Zeit hatten. Mit der Umfahrung der zahlreichen Baustellen in der Stadt, einem ergiebigen Dönerkonsum und dem ein oder anderen Schwank aus der Jugendzeit überbrückten wir die lange Wartezeit bis es dann endlich 19Uhr losging.
Die Leutzscher stellten ihre Doppel sehr unorthodox auf, womit von 0:3 bis 3:0 eigentlich alles offen war. Philipp und Manuel am Ende wieder im 5. Satz geschlagen. Lars und Thomas wieder souverän gegen Hübner/Schmalz und Percy und Ich konnten nur im 1.Satz glänzen, danach agierte Mark Simpson, der englische 1er der Gastgeber, wesentlich agiler und entschied das Spiel im Alleingang. Am Ende gingen wir also wieder mit einem Rückstand in die Einzel, wenn auch diesmal nur mit 1:2.
Danach vergrößerte sich der Abstand weiter, zwei Niederlagen im oberen Paarkreuz und jeweils Punkteteilungen in der Mitte und unten. Lars weiterhin in guter Form und das Wärmepflaster, welches Thomas bei Rotation bekommen hatte, zeigte anscheinend Wirkung. Diesmal ohne Rückenschmerzen 3:1 gegen Schmalz. Nach der ersten Einzelrunde stand es nun 3:6, und nur dem darauffolgenden 5-Satz-Erfolg von Philipp gegen Mark Simpson war es zu verdanken, dass wir noch länger im Spiel blieben, denn sowohl Manuel als auch ich verloren unsere darauffolgenden Partien. Daraufhin konnten zwar Lars und Thomas das Ruder nocheinmal herumreißen und uns auf 6:8 heranbringen aber Percy gelang es leider nicht, noch ein mögliches Entscheidungsdoppel zu erzwingen.
Der Ausflug in die Messestadt brachte uns nichts Zählbares ein und steht im kompletten Gegensatz zum ersten Punktspieltag in Holzhausen und Döbeln. Gegen Rotation kann man verlieren – aber im Kampf um die Mitteldeutsche Oberliga wäre zumindest ein Punkt gegen Leutzsch viel wert gewesen. Die Doppelausbeute war zu gering; Manuel, Percy und Ich konnten keinen einzigen Einzelerfolg verbuchen. Wobei man Manuel da die wenigsten Vorwürfe machen kann, vorne weht halt ein rauher Wind. Ich agierte über weite Strecken zu unkonzentriert – spielte dann zwar wieder besser, allerdings ist es mir zurzeit nicht vergönnt, ein 5Satz Spiel zu gewinnen, und Percy konnte an diesem Tag sein Leistungspotential nicht abrufen, spielte zu hart und zu hektisch und unterlag deshalb seinen starken Gegnern.
Diese Ergebnisse sollten wir schnell abhaken, um zur Saisoneröffnung in heimischer Halle und vor heimischem Publikum ein konzentriertes und ansprechendes Spiel gegen den MSV Bautzen zu bieten. Ein schwerer Gegner, dem wir nur mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung Paroli bieten können.
In diesem Sinne – bis Samstag.
Ping –Pong!