Was für ein Spiel! Eine rekordverdächtige Kulisse von über 100 Zuschauern wollte dieses brisante Abstiegsduell zur besten Fernsehzeit verfolgen und harrte immerhin vier – keineswegs langweilige - Stunden aus, bis der Sieger feststand. Dass es diesmal wieder die Elektroniker aus Gornsdorf waren (zwölfter Sieg im zwölften Aufeinandertreffen) ist aus Burgstädter Sicht zwar schade, aber nicht zu ändern.
Was war passiert? Von der ehemaligen Burgstädter Doppelstärke war so gut wie nichts mehr zu spüren, denn bereits zum dritten Mal in dieser Rückrunde stand der TTV nach den drei Eröffnungsdoppeln mit leeren Händen da. Weder Janke/Köhler, noch Klimant/Zirngibl und Wächtler/Winkler konnten gegen ihre Kontrahenten etwas Zählbares ausrichten, so dass der TTV mit 0:3 einen klassischen Fehlstart hinlegte.
Spätestens jetzt aber wachten die Gastgeber auf. Zwar musste Daniel Köhler nach gewonnenem ersten Satz gegen Jan Vesely noch klein beigeben, aber anschließend punktete – auch mit der stimmungsvollen Unterstützung durch das Publikum - zunächst nur noch Burgstädt: Robert Janke mit taktisch diszipliniertem Spiel gegen Dieter Stöckel 3:1, Philipp Klimant sicher gegen Holger Anhut 3:0, Lars Zirngibl überraschend gegen Stefan Meiner 3:2, Thomas Wächtler knapp und glücklich 3:2 über Jörg Protzner und anschließend auch noch Thomas Winkler mit einem unerwarteten 3:1 über Matthias Haustein. Und so führte Burgstädt nach der ersten Einzelrunde auf einmal mit 5:4!
Zu Beginn des zweiten Einzeldurchgangs war es erneut Jan Vesely, der für die Gäste siegte. Mit seinem 3:1-Erfolg über Robert Janke avancierte der Tscheche zum Mann des Tages. Daniel Köhler war es, der die Burgstädter wieder nach vorn brachte und zwar mit einem 3:0-Erfolg über den inzwischen 70-jährigen, vierfachen DDR-Einzelmeister Dieter Stöckel. Danach sollten in der Begegnung Philipp Klimant gegen Stefan Meiner eigentlich die Weichen für einen Burgstädter Sieg gestellt werden, aber es kam anders. In einem nervenzerfetzenden Krimi wuchs der gewiss nicht kleine Gornsdorfer noch über sich hinaus und besiegte Klimant mit 11:9 im Entscheidungssatz. Nach dieser knappen Niederlage im Schlüsselspiel war anschließend für Lars Zirngibl und Thomas Wächtler gegen Holger Anhut bzw. Matthias Haustein nicht viel zu holen, so dass Gornsdorf auf 8:6 davonzog. Im abschließenden Einzel hatte Thomas Winkler gegen Jörg Protzner immer noch die Chance, den TTV zu einem vielleicht rettenden Entscheidungsdoppel zu führen. Der 29-jährige Rechtshänder ging auch mit 2:1 Sätzen in Führung, konnte diese aber nicht halten und unterlag noch mit 9:11 im Fünften ganz knapp. Aus die Maus; Ende, 6:9. Der TTV kann das Gornsdorf-Trauma nicht ablegen und befindet sich weiterhin in der Todeszone der Oberligatabelle.
Fazit: In einer denkwürdigen Begegnung siegten die Gäste auch auf Grund ihrer starken Leistung in den Doppeln. Beim TTV regiert weiterhin das Prinzip Hoffnung, denn mit einem Sieg im letzten Spiel beim SV Dresden-Mitte (SA., 16.4.2016, 18:30 Uhr) kann vielleicht noch der rettende Relegationsplatz 8 erreicht werden. Großer Dank geht an dieser Stelle an das so zahlreich erschienene, stimmungsvolle und sachkundige Publikum, das das Match zu einem Erlebnis werden ließ.
Burgstädt: Janke (1), D. Köhler (1), Klimant (1), Zirngibl (1), Wächtler (1), Winkler (1)
Gornsdorf: Vesely (2,5), Stöckel (0,5), Meiner (1,5), Anhut (1,5), Haustein (1,5), Protzner (1,5)
