Der TTV stand vor dem letzten Spiel der Saison mit dem Rücken zur Wand, aber auch für die Gastgeber ging es um alles. SOS lautete also die Devise für beide Teams: Sieg oder Sachsenliga.
Dass der Oberligaabstieg endgültig erst mit dem letzten Ballwechsel in diesem Match entschieden wurde, deutet nur an, wie knapp und wie spannend es in dieser Saison zuging.
Burgstädt stellte die Doppel um und kam dadurch besser aus den Startlöchern als die überraschten Gastgeber. Janke/Köhler trafen gleich am Beginn des Matches auf Dresdens Spitzendoppel Arcila/Oehme und konnten diesem die zweite Niederlage in der Rückrunde beibringen: 3:1 für die Burgstädter. Da Klimant/Zirngibl ebenfalls gewannen (3:1 gegen Noack/Mindergasov) und Wächtler/Winkler den Dresdner Routiniers Nack/Buscher mit dem gleichen Ergebnis unterlagen, beendete der TTV nach langer Zeit wieder einmal die anfängliche Doppelphase mit einem Vorsprung: 2:1.
Auch in den Einzeln lief es anfangs sehr erfreulich. Daniel Köhler konnte zwar den hinter Ales Hanl besten Mann der Liga, Carlos Arcila - den er in der Hinrunde noch bezwungen hatte- diesmal nicht halten, aber Robert Janke gewann gegen Benno Oehme. 3:2 hieß es am Ende für den Burgstädter, der den Dresdener Youngster immer wieder erfolgreich durch seine eingestreuten Stopps und Flipschüsse überraschte. Als dann noch das Burgstädter zweite Paarkreuz mit Philipp Klimant (3:0 gegen Andreas Nack) und Lars Zirngibl (3:1 gegen den wieder genesenen Erik Noack) zwei Siege einfuhr, lagen die Gäste auf einmal mit 5:2 in Front. Jetzt aber schlugen die Gastgeber zurück. Zunächst in Form von Udo Buscher, der in vier knappen Sätzen Thomas Winkler bezwang, und dann auch noch in Form von Andrij Mindergasov. Seine Partie gegen Thomas Wächtler wurde zum Schlüsselspiel des gesamten Matches. Wächtler ging mit 2:1 Sätzen in Führung, wurde danach aber immer fester und Mindergasov immer sicherer. Das zog sich hin bis zum 9:9 im Entscheidungssatz, den schließlich der Dresdner mit 11:9 für sich entscheiden konnte. Anstatt 6:3 hieß es nun nur 5:4, Gornsdorf lässt grüßen…
Die zweite Einzelrunde begann mit Niederlagen von Robert Janke (0:3 gegen Carlos Arcila) und Daniel Köhler (1:3 gegen Benno Oehme). Philipp Klimant konnte mit seinem 3:1-Erfolg über Erik Noack die Burgstädter noch einmal auf 6:6 heranführen, danach halfen aber auch die Anfeuerungsrufe der über 20 mitgereisten Burgstädter Anhänger nichts mehr, denn der TTV geriet mit 6:8 in Rückstand: Zunächst durch Lars Zirngibl, der zwar gegen Andreas Nack acht Matchbälle (!) abwehren, die 1:3-Niederlage aber doch nicht verhindern konnte und anschließend durch einen souveränen Auftritt von Udo Buscher, der einen noch sichtlich geknickten Thomas Wächtler in drei Sätzen beherrschte. Damit war der Abstieg der Burgstädter besiegelt. Dass sie sich dann doch noch ein Remis erkämpft und damit die Dresdener anstatt die Gornsdorfer in die Relegation geschickt haben, spricht für ihre sportliche Einstellung.
Thomas Winkler bezwingt in fünf Sätzen Andrij Mindergasov zum 7:8, und im Abschlussdoppel geht es bis zum 9:9 im Entscheidungssatz hin und her, bis Carlos Arcila einen Aufschlag von Philipp Klimant (mit zwei Einzel- und zwei Doppelsiegen Mann des Tages) verschlägt und Lars Zirngibl eine Rückhandkonter verwandelt. Also 8:8-Punkteteilung; Burgstädt ist mit dem knappsten aller möglichen Resultate abgestiegen und Dresden muss in einer Relegationsrunde noch um den Oberligaverbleib bangen. Richtige Freude wollte da auf beiden Seiten nicht aufkommen …
Dresden: Arcila (2), Oehme (1), Noack, Nack (1,5), Buscher (2,5), Mindergasov (1)
Burgstädt: Janke (1,5), D. Köhler (0,5), Klimant (3), Zirngibl (2), Wächtler, Winkler (1)
